Die wichtigste Basis für die persönliche Produktivität eines Menschen ist seine ureigene Energie. Die chinesische Medizin und Menschenkunde nennt diese Lebensenergie des Menschen „Chi“, die moderne Körperpsychotherapie in der Reichianischen Tradition arbeitet mit eben der Freisetzung dieser ursprünglichen Lebensenergie des Menschen.
In der AMW (Arbeit mit dem Wesenskern) ist diese Basisenergie Grundlage der Handlungs- und Lebensfähigkeit eines jeden Menschen. Ohne die eigene Lebensenergie ist kein erfülltes Leben möglich.
Basis dieser Energie und ihr Ursprung ist der Körper des Menschen als komplexes biopsychosomatisches System, welches vielfältigen Einflüssen von innen und außen ausgesetzt ist. Hier ist für einen grundsätzlich guten Fluss der Lebensenergie eine wichtige Frage, wie dynamisch und frei der Körper in seinen biologischen und psychosomatischen Prozessen ist.
Die energetische Durchlässigkeit kann mit für die Körperwahrnehmung und Körperenergie förderlichem Training wie z. B. Yoga, Thai Chi, Pilates, Joggen oder auch mit verschiedenen Methoden der Körperarbeit gefördert werden. Allerdings nur, wenn das Training achtsam mit wachsamer Verbindung zu den eigenen Empfindungen und Gefühlen im Körper praktiziert wird. Nur so kann die energetische und emotionale Selbstverbindung und Eigenständigkeit wirklich gestärkt werden (statt nur die Fitness des Körpers zu trainieren).
Emotionale Störungen des Energieflusses
Häufig hemmen emotionale Ablagerungen im Körper den freien Fluss der Energie – z. B. eine unterdrückte Wut oder eine gehemmte Trauer. Gelingt es, diese gespeicherten, im Körper steckenden Emotionen wieder in einen lebendigen Körperausdruck zu bringen, kann unsere ureigene Energie wieder mehr in Fluss kommen – die Voraussetzung für die eigene persönliche Produktivität.
Wissenschaftliche Arbeit ist oft eine kognitive Höchstleistung. Diese ist nicht möglich, wenn ein Forscher sich mit Müdigkeit in Kopf und Körper mit einem Energielevel von nur 20-40% an seine Forschungsarbeit setzt. Hier wäre ein gutes zielführendes Vorgehen, zuerst durch körperliche Aktivierung für ein gutes ausreichendes Energielevel, eine gute energetische Basis zu sorgen. Erst dann macht es Sinn, fokussiert in die produktive geistige Arbeit zu gehen.
Anmerken möchte ich zum Thema Müdigkeit in Arbeitsprozessen, dass es genau hinzuschauen gilt. Handelt es sich tatsächlich um eine physiologische Erschöpfung? Braucht der Mensch eine Pause und/oder Aktivierung? Oder gibt es innere psychisch bedingte Widerstände im Arbeitsprozess (z. B. eine unbewusste Angst vor Verlorenheit in der Komplexität oder vor der eigenen aktivierten Schöpferkraft), die den Menschen plötzlich ermüden lassen?
In diesem Fall wäre eine andere Intervention sinnvoller.
Die Psycho-Somatik wissenschaftlichen Arbeitens ist vielfältig!
Der Einfluss von Arbeits- und Lebenswelt auf den Energiefluss eines Menschen
Weiterhin ist es für einen guten Fluss der eigenen Lebens- und Handlungsenergie unabdingbar, sich förderliche Rahmenbedingungen zu schaffen. Am Arbeitsplatz und in allen persönlichen Lebensfeldern ist wichtig, dass diese der eigenen Persönlichkeit, den eigenen Neigungen und Bedürfnissen, entsprechen. Nur wenn ein Mensch arbeitet und lebt, wie es ihm wirklich entspricht, können seine positive Energie, seine persönliche Produktivität und Schaffensfreude frei fließen. Es ist klar, dass das für einen ideale Umfeld oft nicht zu 100% realisiert werden kann. Doch es ist immens wichtig, sich hier mit Bewusstsein und Tatkraft auf den Weg der Veränderung und Eigenmacht zu begeben. So kann sich jeder Mensch mit Engagement für sich eine Umwelt schaffen, die förderlich für ihn ist.
Essenziell wichtig für den Fluss der eigenen Energie ist auch, die wirklichen eigenen Interessen, Ziele und Visionen im beruflichen und persönlichen Leben zu finden. Diesen können wir als Leitstern mit einer klaren inneren Ausrichtung und positiven Energie kontinuierlich folgen. Dies ist der Weg der Selbstbestimmung.