Seine Arbeit und sein Leben selbstbestimmt zu gestalten geht immer mit dem Fluss der eigenen Energie und der Eigenmacht eines Menschen einher.
Echte Selbstbestimmung ist, wenn ein Mensch seiner inneren Wahrheit folgt und seine grundsätzliche existenzielle Freiheit realisiert.
Sie hat nichts mit der Pseudoselbstbestimmung des Ego oder gesellschaftlichen Konventionen und Vorstellungen zu tun. Zu viel Fremdbestimmung und falsche Ziele von anderen blockieren die ureigene Schöpferkraft eines Menschen und seine innere Motivation.
Kritisch möchte ich hier anmerken, dass es bezüglich der Förderung der Selbstbestimmung von Menschen in grundlegenden gesellschaftlichen Systemen wie im Bildungssystem, der Medizin und Wirtschaft noch Vieles zu tun gibt. Nach wie vor gibt es Strukturen und Prozesse, die Bürger entmündigen und ihr Leben reglementieren. So lernen Menschen nicht, die Eigenverantwortung für ihre Lebensgestaltung auf förderliche Weise in die eigenen Hände zu nehmen.
Tiefe Selbsterkenntnis („Wer bin ich?!“) als Grundlage menschlicher Selbstbestimmung
Als Grundlage seiner Selbstbestimmung und inneren Ausrichtung ist für jeden Menschen fundamental wichtig herauszufinden, wer er in Wirklichkeit ist („Wer bin ich?“). Und damit ist eben nicht die nach außen in der Gesellschaft präsentierte Person („persona“ = Maske) gemeint, sondern der innerste Wesenskern eines Menschen, seine wahre Individualität in Freiheit.
Weiterhin gilt es herauszufinden, welche Gaben und welche Aufgabe/Berufung ein Mensch in dieser Welt hat, und was er vom Herzen her wirklich möchte in seiner Arbeit und seinem Leben. Dann kann ein Mensch für sich schauen, wie er die Schritte seines eigenen Weges so gestalten kann, dass es für ihn in seinem konkreten Arbeits- und Lebensumfeld stimmig ist.
Eine neue ganzheitliche Psychologie kann der menschlichen Potenzialentfaltung in Wissenschaft und Leben einen wertvollen Dienst erweisen. Eine solche menschengerechte Psychologie integriert altes und neues Wissen aus Philosophie, Wissenschaft und Weisheitslehren.
Sie erfasst den Menschen in seiner Existenz “zwischen Himmel und Erde“, also in seiner Größe und Freiheit ebenso wie in seinen Verbindungen zu Menschen und Natur und in seinem Seelenweg. Eine solche neue Psychologie betrachtet und schätzt den Menschen immer(!) als komplexes denkendes und fühlendes Lebewesen mit Selbst-Bewusstsein und dem tiefen Sinn und der Sehnsucht nach Verbindung mit dem großen Ganzen. Der Mensch verfügt bei allen seinen Handlungen und Lebensentscheidungen trotz aller Kontextfaktoren über eine grundlegende existenzielle Freiheit und damit eine existenzielle Eigenverantwortung für seine Lebenswirklichkeit, die er miterschafft.
Freiheit ist im Zusammenhang der Selbstbestimmung nicht, wenn ein Mensch irgendetwas tut, oder wenn ein Mensch seine Freiheit durch ein demonstratives Tun vor den Augen der anderen zeigen und beweisen möchte. Das ist eine Pseudofreiheit.
Innere Basis und innere Führung durch tragfähige Bindung an sich selbst
Jeder Mensch erschafft mit Eigenmacht seine ihm (auf)gegebene REALITÄT
Seinen Eigenwert und seine eigene REALITÄT erschafft der Mensch durch die Annahme all dessen, was IST im HIER UND JETZT – und durch das umfassende verkörperte Bewusstsein, dass er diese, seine Realität selber in jedem Moment, in jeder Millisekunde mit seiner Eigenmacht als eine mögliche Version der Wirklichkeit (mit) erschafft.
So verbindet sich der Mensch als aktiver Mitspieler mit dem Strom des Lebens, der ihn trägt und ihm permanent neue Möglichkeiten, Optionen eröffnet.
Der Mensch ist, wenn er seine ursprüngliche Eigenmacht annimmt (statt diese auf externe Instanzen zu projizieren), machtvoller Gestalter und Autor seines Lebens mit allen seinen unterschiedlichen Situationen und Ereignissen – auch wenn es manchmal, in schwierigen Lebenssituationen, anders erscheint!