18 Apr 2016

Vom Grübeln zur Schaffensfreude in der Forschungsarbeit

Kennen Sie das auch?
Sie sitzen mal wieder am Schreibtisch und Grübeln über Sinn und Zweck und Qualität Ihrer Doktorarbeit statt innerlich fokussiert, mit Schaffensfreude und Begeisterung für Ihr Forschungsthema Ihr wichtiges persönliches Projekt voranzubringen.
Das kann ganz schön nerven, denn Sie möchten sich gut fühlen wenn Sie an Ihrer Doktorarbeit arbeiten. Sie möchten produktiv forschen in einem erfüllten Leben – Ihrem Leben!

Wenn ich auf die Menschen schaue, die mit starken Grübeleien und Zweifeln oder einfach auf der Suche nach Orientierung zu mir ins Coaching kommen, kann dies verschiedene Gründe haben. Zwei Beispiele…

@ Das Ziel ist nicht das Richtige bzw. nicht passend: Eine Klientin, die neben ihrem Beruf eine Doktorarbeit über ein spannendes interkulturelles Thema zwischen der deutschen und indischen Kultur schreiben wollte, erkannte im Verlauf des Coachings, dass ihr eigentliches Bedürfnis ist, ein eigenes Werk über kulturelle Themen, die sie bewegen, zu schreiben. Der kreative Schreibprozess an sich machte ihr Freude, aber sie merkte, dass der normative Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit für sie eher einengend war. So beendete sie ihr Promotionsprojekt, blieb aber dem kreativen Schreiben über interessante interkulturelle Erfahrungen treu – vielleicht wird ihr erster Roman daraus…

@ Die Macht der inneren Kritiker: Ein Klient, der neben seiner Berufsarbeit in einem Unternehmen an Abenden an seiner Doktorarbeit schrieb, hielt sich viel in selbstkritischen Grübeleien auf, weil er schon zu lange zu alleine, also sozial isoliert, an seiner Arbeit bastelte. So hatten die inneren Kritikerstimmen Oberhand gewonnen. Außerdem lies er zu, dass das Projekt Doktorarbeit ihm sein ganzes Leben, seine Lebensstimmung vermieste. Im Verlauf des Coaching lernte er, bewusster die inneren und äußeren Grenzen zwischen der Dissertation und seinem Familien-/Freizeitleben zu ziehen, Arbeitseinheiten bewusst zu gestalten und jedes Mal mit einem positiven Ergebnis abzuschließen und seine inneren Kritiker mit Selbstcoachingtechniken (Erfolgs- und Meckertagebuch, Stop-Signal, bewusstes positives Selbstgespräch) im Zaum zu halten. So wuchs sein Selbstbewusstsein im Zusammenhang mit seinem wissenschaftlichen Werk und erlebte wieder Freude und Flow in seiner Forschungsarbeit – wie am Anfang als er mit Neugier in sein Thema gestartet war…

Auch der Mythos harter Arbeit hat einen Einfluss auf die wissenschaftliche Arbeit: In unserer Kultur gibt es einen alten Mythos, dass nur die Arbeit bzw. Werke/Produkte wirklichen Wert haben, die mit großer Anstrengung und Mühsal hervorgebracht werden (“Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!”). Auch viele Kopfarbeiter_innen sind mit diesem kulturellen Mythos identifiziert, was die geistige Arbeit schwer macht. Dabei sind doch Menschen, die eine Forschungsarbeit freiwillig – mit freiem Willen(!) – schreiben, erstmal durch Interesse und Freude für ein Thema motiviert. Und diese positiven, Geist und Energie beflügelnden Gefühle lassen sich kultivieren – z. B. indem Sie jeden Tag folgende Fragen in sich bewegen:
“Was begeistert mich an meinem Forschungsthema? Was finde ich daran spannend?!
“Welchen Wert hat mein Forschungsthema für mich persönlich, für andere Menschen, für die Wissenschaft?” (meine Vision)
“An welcher Stelle kann ich heute mit leichtem Gefühl in meine Forschungsarbeit einsteigen?”

WIE GEHEN SIE DAMIT UM, WENN SIE ZUVIEL GRÜBELN?


Matthias Rudlof

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